Seit 1993 vergibt die Stadt Kronberg im Taunus den Kronberger Frauenpreis“ an Bürgerinnen der Stadt, die sich in außerordentlicher Weise unentgeltlich auf sozialem oder kulturellem Gebiet betätigen. Damit erkennt die Stadt diese freiwilligen und ehrenamtlich erbrachten Leistungen von Frauen an.
Welch bedeutende Rolle die ehrenamtlich Tätigen in Deutschland insgesamt auf dem Gebiet der sozialen Arbeit spielen, wird deutlich, wenn man sich die Zahlen vergegenwärtigt. Nach Angaben der Wohlfahrtsverbände schwankt die Zahl derer, die unbezahlt und freiwillig für andere arbeiten, zwischen 1,5 und 2,5 Millionen. Hervorzuheben ist hierbei, dass 80 Prozent der ehrenamtlichen sozialen Dienstleistungen durch Frauen erfolgen. Männer arbeiten überwiegend in jenen ehrenamtlichen Bereichen, die mit gesellschaftlichem Ansehen und z. T. mit hohen Aufwandsentschädigungen verbunden sind. Frauenarbeit im Ehrenamt ist in der Regel unbezahlt geleistete Sozial- und Gesundheitsarbeit, durch die die Frauen zur sozialen und gesundheitlichen Versorgung von Hilfsbedürftigen entscheidend beitragen.
Durch die Verleihung des Kronberger Frauenpreises, der auf Anregung von Ruth Kötter ins Leben gerufen wurde, sollen diese für das Gemeinwohl erbrachten Leistungen der Frauen bewusst gemacht und gewürdigt werden. Die Preisträgerinnen sind überwiegend im Stillen tätig und stehen nicht im Licht der Öffentlichkeit. Zudem gehören sie mehrheitlich nicht zu denen, die finanziell besonders gut gestellt sind. Dennoch stellen sie ihre Zeit und Kraft in den Dienst ihrer ehrenamtlichen Arbeit und hierfür gebührt allen unser besonderer Dank.
Die Auswahl der Preisträgerinnen erfolgt regelmäßig durch die Arbeitsgemeinschaft Kronberger Frauenverbände, die jährlich die Kandidatin bzw. die Kandidatinnen für den Preis vorschlägt. Mit einer Urkunde und einem Preisgeld von derzeit 500.- Euro ist der Preis dotiert.
Prof. em. Dr. Wilma Aden-Grossmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Kronberger Frauenverbände