Archiv der Kategorie: Vorträge
Prof. i.R. Dr. Wilma Aden-Grossmann „Rabenmütter“ oder der mühsame Weg zur Anerkennung mütterlicher Berufstätigkeit. Eine sozialethische Betrachtung
Vortrag im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe „Ethische Aspekte aktueller Zeitfragen“ der Hochschule Eßlingen, Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit & Pflege am 18. Oktober 2011
Sehr geehrte Frau Professorin Simon-Hohm, sehr geehrte Frau Professorin Maar, meine Damen und Herren, Kommilitonninen und Kommilitonen.
Ich danke den Veranstalterinnen dieser öffentlichen Vortragsreihe sehr herzlich für Ihre Einladung. Wie bereits in den Jahren zuvor sind die Vortragsthemen breit gestreut zwischen unterschiedlichen Fachgebieten und ermöglichen damit einen interdisziplinären Austausch. Wichtig ist aber auch, dass hier die Möglichkeit besteht, aktuelle gesellschaftspolitische Fragen aufzugreifen, was ich auch in meinem Vortrag über „Rabenmütter oder der mühsame Weg zur Anerkennung mütterlicher Berufstätigkeit“ beabsichtige. Prof. i.R. Dr. Wilma Aden-Grossmann „Rabenmütter“ oder der mühsame Weg zur Anerkennung mütterlicher Berufstätigkeit. Eine sozialethische Betrachtung weiterlesen
Prof. Dr. Wilma Aden-Grossmann: Berthold Simonsohns pädagogische Überlegungen zur Jugenddelinquenz und zur Reform des Jugendstrafrechts
Vortrag auf der Veranstaltung zum 100. Geburtstag von Berthold Simonsohn der Goethe-Universität, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaften am 24. April 2012 um 19 Uhr, Casino Westend. Der Vortrag wurde veröffentlicht in: Micha Brumlik und Benjamin Ortmeyer (Hrsg.): 100 Jahre Berthold simonsohn. Dokumention der Festveranstaltung. Frankfurt: Protagoras Academicus, 2012, S- 21-29 ISBN 978-3-943059-04-5
Liebe Trude Simonsohn, sehr geehrte Damen und Herren,
zunächst möchte ich dem Fachbereich Erziehungswissenschaften sowie den Kollegen Benjamin Ortmeyer und Micha Brumlik sehr herzlich danken, dass mit dieser Veranstaltung an das Wirken Berthold Simonsohns an der J. W. Goethe-Universität erinnert und sein wissenschaftliches Werk gewürdigt wird.
Mit Berthold Simonsohn wurde 1962 ein Mann auf die Professur für Sozialpädagogik und Jugendrecht berufen mit einem ungewöhnlichen Lebensweg. Er verfügte über umfangreiche praktische Erfahrungen in der jüdischen Jugend- und Sozialarbeit seit 1936, bis er selbst indas Ghetto Theresienstadt deportiert wurde und dort als stellvertretender Leiter der Jugendfürsorge in der jüdischen Selbstverwaltung arbeitet. 1952 gründete der die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, die er zehn Jahre lang leitete. Prof. Dr. Wilma Aden-Grossmann: Berthold Simonsohns pädagogische Überlegungen zur Jugenddelinquenz und zur Reform des Jugendstrafrechts weiterlesen
Wilma Aden-Grossmann: Selbstregulierung als Prinzip der antiautoritären Erziehung. Gastvortrag am 14. Juli 2009 Universität Münster, Fb Erziehungswissenschaft
Ich möchte das Thema „Selbstregulierung als Prinzip der antiautoritären Erziehung“ am Beispiel der Frankfurter Kinderschule, den ersten antiautoritären Kindergarten, darstellen,
Mein Vortrag gliedert sich in die folgenden Punkte:
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Das Medieninteresse, der Forschungsstand und die Quellenlage
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Ein Blick auf die Zeit von 1958 bis 1967, dem Gründungsjahr der Kinderschule Frankfurt
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Der Lebensweg der Gründerin der Kinderschule Frankfurt Monika Seifert
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Zur Kritik an den traditionellen Kindergärten; die Gründung der Kinderschule und das Prinzip der Selbstregulierung im pädagogischen Konzept
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Resümee und Ausblick
Kita-Arbeit und Strukturen im Wandel Vortrag auf dem Kongress „Invest in Future“ Stuttgart 23. 10. 2012
Zusammenfassung
In meinem Vortrag stelle ich die Entwicklung der Kindertagesstätten von den 1960er Jahren bis heute dar. Dabei richte ich mein Augenwerk vor allem auf die Strukturen der Institution und auf die Arbeitsanforderungen an Leiterinnen und Erzieherinnen.
Vor etwa 50 Jahren besuchten nur etwa ein Drittel aller Kinder einen Halbtagskindergarten und der Anteil der Ganztagseinrichtungen lag unter acht Prozent. Das geringe Angebot an Kindergartenplätzen war famlienpolitisch gewollt, denn eine Berufstätigkeit von Müttern war nicht erwünscht. Man glaubte, dass nur die ausschließliche Betreuung und Erziehung des Kleinkindes in der Familie seinem Wohl diene.
Die Tätigkeit der Kindergärtnerin genoss kein hohes Ansehen und für die Arbeit schien „die Liebe zum Kind“ als Qualifikation ausreichend. So kam es, dass der Anteil der Fachkräfte in den Kindergärten unter 50 Prozent lag.
Ein Umschwung in der öffentlichen Wahrnehmung des Kindergartens setzte in den 1970er Jahren ein, als der „Strukturplan für das deutsche Bildungswesen“ (1970) den Kindergarten dem Bildungswesen zuordnete und die neue Frauenbewegung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eintrat und erstmals einen Ausbau von Kinderkrippe und Kindergärten massiv forderte.
Aber erst seit 1993 hat jedes Kind vom dritten Lebensjahr an das Recht auf einen Kindergartenplatz, und es erfolgte schrittweise eine Erweiterung des Angebots, so dass heute fast alle Kinder ab dem dritten Lebensjahr eine Kindertagesstätte besuchen. Es ist zu erwarten, dass auch das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren steigen wird, weil vom nächsten Jahr an der Rechtsanspruch in Kraft treten wird.
In diesem Vortrag wird gezeigt, dass durch diese Entwicklungen die Aufgaben für Erzieherinnen und Leiterinnen umfangreicher und anspruchsvoller geworden sind, und es wird gefragt, ob und inwieweit die Träger diesen veränderten Arbeitsbedingungen Rechnung tragen.