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Bedeutung der Pädagogik für die Sozial Arbeit am Beispiel der Entwicklung der Schulsozialarbeit

In: Margret Dörr / Werner Thole (Hrsg.)2020: Das Pädagogischen in der Theorie und Praxis Sozialer Arbeit. (Schneider Verlag)

In dem Beitrag wird erörtert, das – gegenüber von Schulpädagogik – erweiterte Bildungsverständnis von Schulsozialarbeit, das den Erziehungsauftrag aufnimmt, indem sie Lernprozesse im Lebenszusammenhang der schulisch benachteiligten Heranwachsenden initiiert und dabei bildungswirksame Potenziale ihrer sozialen Nachwelt zu nutzen weiß. Des Weiteren bietet der Beitrag einen historischen Überblick über die Entwicklung der Schulsozialarbeit in Deutschland.

HR 2: Doppelkopf mit Wilma Aden-Grossmann. Sendung am 10. April 2019 um 12 Uhr

1968 hatte sie sich der Pädagogik verschrieben, sie wollte eine andere Erziehung, bessere Kindergärten, Schulen.

In Berlin ist sie geboren, dort ist sie zur Schule gegangen, und dort hat sie auch die ersten Semester studiert. Dann lernte Wilma Aden ihren Mann Heinz Grossmann kennen. Die beiden zogen 1959 nach Frankfurt. Hier studierte auch Monika Seifert, älteste Tochter des Psychoanalytikers Alexander Mitscherlich.

Die beiden wurden Freundinnen. Außer Sympathie verband sie das Interesse an einer fortschrittlichen Pädagogik und die Kritik an der autoritären Erziehung in Familie, Schule und Kindergarten. Der galt zu dieser Zeit noch als Aufbewahrungsanstalt des Nachwuchses für Mütter in Not, mit großen Gruppen und schlecht ausgebildetem Personal. Für lediglich ein Drittel der Kinder zwischen drei und sechs Jahren stand ein Platz zur Verfügung. Das war von der Adenauer-Regierung durchaus so gewollt, denn Mütter sollten an den Herd, nicht auf den Arbeitsmarkt.

Monika Seifert gründete die erste repressionsfreie Kinderschule in Frankfurt, die Grossmanns machten mit. Später gründete Wilma Aden-Grossmann selbst die freie Kinderschule in Kronberg, wurde Professorin für Sozialpädagogik an der Universität Kassel, publizierte daneben viele Bücher, unter anderem eine Biografie über Monika Seifert, Pionierin der antiautoritären Erziehung in Deutschland.

Gastgeberin: Angela Seeger

Wilma Aden-Grossmann: Expertise zur Entwicklung von Schulsozialarbeit – erstellt im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Einleitung

Zur thematischen Einführung wird im ersten Teil die Entwicklung und Verbreitung von Schulsozialarbeit seit Mitte der 1960er Jahre  dargestellt. Im zweiten Teil wird der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule sowie die aktuellen schulischen Probleme von Kindern und Ju­gendlichen aus sozialpädagogischer Sicht analysiert. Dabei wird das Augenmerk vor allem auf diejenigen gerichtet, die in der Schule Schwierigkeiten haben. In Deutschland gibt es im­mer noch einen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und dem Schulerfolg. Schü­lerinnen und Schüler in einer familialen Risikolage (Eltern arbeitslos, ohne Schulabschluss und/oder Berufsausbildung) schaffen seltener einen höherwertigen Schulabschluss als Kinder ohne Risikolage. Etwa sechs Prozent der Jugendlichen insgesamt verlassen die Schule ohne Schulabschluss.

Im dritten Teil wird gezeigt, wie stark die ethnische und kulturelle Vielfalt an Schulen ge­wachsen ist und weiterhin steigt.
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Berthold Simonsohn (1912-1978) – Sozialpädagoge und Jurist – Vortrag von Wilma Aden-Grossmann

Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Main-Taunus-Kreis am 18. Februar 2016 um 19.30 Uhr in der Ev. Limesgemeinde Schwalbach, Ostring.

Literatur: Berthold Simonsohn: Ausgewählte Schriften 1934-1977. Herausgegeben von Wilma Aden-Grossmann. Kassel: university press, 2012

Wilma Aden-Grossmann: Berthold Simonsohn – Biographie des jüdischen Sozialpädagogen und Juristen (1912-1978). Frankfurt: Campus Verlag, 2. Aufl. 2008